Zukunft von Wasser: Regulierung, Innovation und Investition
Regulatorische Strömungen: Politik und Innovation fördern die Resilienz
Im September wurde die Dringlichkeit der globalen Wasserdebatte erneut deutlich. An der Konferenz der “International Water Association” in Bilbao betonten Experten die Notwendigkeit von Wassereinsparungen in Kombination mit digitaler Technologie und zeichneten das Bild einer Zukunft, in der intelligente Systeme den Umgang mit dieser knappen Ressource steuern.
In Brüssel forderte «Water Europe» die Gesetzgeber auf, neue Umweltgesetze konsequent umzusetzen und Recycling sowie Effizienz zu priorisieren. Gleichzeitig warnte ein Bericht, dass bereits ein Drittel der EU-Flächen unter Wasserstress steht. Eine weitere Studie von Grundfos argumentierte, dass Europas fragmentierte Standards Investitionen bremsen und dass harmonisierte Regeln und Anreize erhebliche Einsparungen ermöglichen könnten.
In den USA zog die Umweltbehörde EPA Teile ihrer eigenen PFAS-Regulierung zurück, deutete jedoch zusätzliche Berichtspflichten an. Zudem lässt sich beobachten, dass immer mehr Unternehmen ihren Wasserverbrauch überdenken und teilweise auch in kommunale Wasserprojekte investieren.
Diese Entwicklungen verdeutlichen eine gemeinsame Richtung: Politik und Wirtschaft arbeiten mit wachsendem Nachdruck daran, widerstandsfähigere und effizientere Wassersysteme aufzubauen.
Strategische Projekte, Partnerschaften & Technologie
Investitionen in zukunftsorientierte Lösungen lagen im vergangenen Monat bei unseren Investitionen im Vordergrund.
- Veolia unterzeichnete mit Saudi Aramcos SATORP ein richtungsweisendes Abkommen über den Bau der grössten industriellen Abwasseraufbereitungsanlage im Nahen Osten. Das Investitionsvolumen beträgt 500 Mio. US-Dollar, der Betrieb soll 2028 starten.
- ADS kündigte die Übernahme von National Diversified Sales (NDS) für 875 Mio. US-Dollar an. Damit wird das Angebot im Bereich Regenwassermanagement erweitert und um komplementäre Produkte ergänzt.
- Pentair stärkte mit dem Erwerb von Hydra Stop sein Geschäft mit kommunalen Versorgern, während Core & Main durch die Akquisition von Canada Waterworks seine Distributionsreichweite ausbaute.
Auch technologische Kooperationen rückten in den Fokus.
- Xylem arbeitet mit Amazon zusammen, um seine Datenanalyseplattform in mexikanischen Städten zur Reduktion der Leckrate einzusetzen – ein Beispiel für die zunehmende Bedeutung digitaler Lösungen in der Wasserwirtschaft.
- Halma wiederum lancierte ein dezentral organisiertes Förderprogramm, welches seinen Tochtergesellschaften ermöglicht, lokale Umwelt- und Sozialprojekte zu unterstützen.
Datenzentren im Fokus
Ende August kündigte Essential Utilities eine Investition von 26 Mio. US-Dollar in ein 1’400 Hektar grosses Rechenzentrumsprojekt in West-Pennsylvania an. Über seine Tochtergesellschaften Aqua und Peoples wird das Unternehmen eine Anlage mit einer Kapazität von 18 Millionen Gallonen pro Tag planen, bauen und betreiben, die Rohwasser aus dem Monongahela River entnimmt. Peoples übernimmt zusätzlich Beratungsleistungen für Erdgas und Energiemanagement.
Das Datenzenter, welches fast ein Gigawatt Leistung aus Gas-und-Dampf-Kombikraftwerken mit Batteriespeichern bezieht, soll Anfang 2029 in Betrieb gehen. CEO Chris Franklin bezeichnete das Projekt als strategisch passend zu den Energie- und KI-Ambitionen Pennsylvanias und als Beleg für die Fähigkeit von Essential, Hyperscale-Kunden zu bedienen.
Klima und ESG
Auch im Bereich Regulierung gab es Fortschritte. Die European Financial Reporting Advisory Group schlug vor, die Anzahl der verpflichtenden ESG-Kennzahlen zu halbieren und die Doppelmaterialitätsanalyse zu vereinfachen, um den Aufwand für Unternehmen zu senken. Zudem vereinbarten ESMA und die Europäische Umweltagentur, Umweltdaten stärker in die Finanzaufsicht zu integrieren. Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde empfahl, bestimmte ESG-Offenlegungsvorlagen vorerst nicht zu erzwingen, bis rechtliche Fragen geklärt sind.
Diese Massnahmen zeigen den Willen, Transparenz mit Praktikabilität in Einklang zu bringen, während sich die Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung weiterentwickeln.
Fazit für Investoren
Der Wassersektor bietet weiterhin attraktive Chancen, getragen von stabiler Versorgung, konstruktiven Regulierungen und klaren Wachstumsinitiativen bei Unternehmen wie York Water, California Water und Essential Utilities. Zulieferer wie Gorman Rupp und Mueller Industries profitieren von hoher Nachfrage und Konsolidierung. ADS mit der Übernahme von NDS und Core & Main mit seiner Expansion zeigen, wie durch Zusammenschlüsse Mehrwert entsteht. Zudem werden regulatorische Entwicklungen – insbesondere im Bereich PFAS – das Investitionsumfeld wesentlich mitbestimmen.
Gleichzeitig halten wir es in Anbetracht des makroökonomischen und geopolitischen Umfelds für angemessen, eine etwas höhere Liquiditätsquote beizubehalten. Damit sichern wir uns Flexibilität und verfügen über „trockenes Pulver“, um bei Marktschwankungen gezielt Gelegenheiten nutzen zu können.
Bei Xylem bleiben wir vorsichtig, da die stärkere Ausrichtung ausserhalb des Wassermessgeschäfts und anhaltende Integrationsherausforderungen Risiken bergen.
Insgesamt sind wir überzeugt, dass unsere Ausrichtung auf qualitativ starke Versorger und innovative Technologieanbieter – kombiniert mit einer disziplinierten Liquiditätssteuerung – den Fonds optimal positioniert, um am strukturellen Wachstum im Bereich nachhaltiger Wasserinfrastruktur zu partizipieren.
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Publikationen
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Verantwortlich
Stefan Schütz
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Bilder: Jürg Kaufmann, Lucia Hunziker, Marijke Vosmeer